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Interview mit Frau Müller-Hirchert, Überregionales Ausbildungszentrum Waren e.V.

Unklare Strukturen und mangelnde Kommunikation führen schnell in eine unternehmerische Sackgasse. Das Überregionale Ausbildungszentrum Waren e.V. (ÜAZ) hat sich diesen Problemen gestellt und sie mit vereinten Kräften – und mit Hilfe von unternehmensWert:Mensch – überwunden.


Frau Müller-Hirchert, mit welchen Herausforderungen sahen Sie sich in Ihrem Unternehmen konfrontiert?


Das ÜAZ hatte in der Vergangenheit mit großen Veränderungen zu kämpfen, sowohl in der Unternehmensstruktur als auch in personeller Hinsicht. Unser größtes Defizit bestand in der mangelnden Kommunikation untereinander, die weder regelmäßig noch ausreichend stattgefunden hat. Es gab bis zu dem Zeitpunkt zum Beispiel kaum Mitarbeitergespräche. Ein weiterer großer Schwachpunkt betraf die unklare Unternehmensstruktur und die fehlende Aufgabenverteilung. Wir, als neue Geschäftsführung, haben dann versucht, mit veränderten Strukturen durchzustarten. Dafür haben wir neue Wege und Konzepte gesucht.

Wir haben uns frühzeitig Hilfe von außen gesucht. Unser Beratungspartner hat uns schließlich auf unternehmensWert:Mensch aufmerksam gemacht.


Wie lief die Beratung ab und auf was haben Sie sich mit Ihren Beschäftigten verständigt?


Wir als Geschäftsführung haben uns zunächst mit unserer Erstberaterin und unserem Prozessberater Gedanken gemacht, welche Ziele wir in dem Beratungsprozess erreichen wollen.

Auf einer Veranstaltung mit allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern haben wir unternehmensWert:Mensch vorgestellt und unsere formulierten Ziele aus dem Erstberatungsgespräch präsentiert. Dann haben wir gefragt: Was erwartet jede einzelne Mitarbeiterin und jeder einzelne Mitarbeiter von den Maßnahmen? Wir haben gemeinsam sowohl Stärken als auch Schwächen des ÜAZ ausgemacht. Leitend war stets die Frage: Wo sehen wir das ÜAZ zur Zeit und wo wollen wir gemeinsam in Zukunft hin?

Wir haben uns dann darauf geeinigt, dass es dringend neue Strukturen braucht. Viele Arbeiten fanden nicht statt oder es war keine Zuständigkeit erkennbar. Wir wollten daher zum einen die Aufgaben neu verteilen, zum anderen die Aufgabenbereiche der einzelnen Mitarbeitenden fest definieren.


Können Sie schon Veränderungen bemerken, oder wurden bereits konkrete Ergebnisse erzielt?


Um uns und unseren Mitarbeitenden eine Struktur und Orientierung zu geben, haben wir zunächst ein neues kundenorientiertes Leitbild entwickelt und ein neues Organigramm erstellt. Gemäß unseres neuen Leitbildes haben wir unsere Stellenbeschreibungen angepasst und die daraus entstehenden Anforderungen neu formuliert.

Die wohl wichtigste Neuerung: Einmal im Jahr führen wir mit jeder unserer Mitarbeiterinnen und jedem unserer Mitarbeiter ein „Wohlfühlgespräch“ durch. Etwas in der Art gab es vorher im ÜAZ überhaupt nicht. Da geht es um grundlegende und damit umso wichtigere Fragen:  Wie geht es der Person im Unternehmen? Welche Ziele und Wünsche haben die einzelnen Mitarbeitenden? Es geht dabei zum Beispiel um mögliche Weiterbildungen, aber auch um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Nicht wenige unserer Mitarbeiterinnen sind alleinerziehende Mütter, die Kindergarten- und Schulzeit mit ihrer Arbeit vereinen wollen. In solchen Gesprächen kristallisieren sich Probleme schon frühzeitig heraus und wir überlegen dann gemeinsam, wie wir zum Beispiel die Arbeitszeitmodelle anpassen können. Diese Änderungen tragen auch dazu bei, dass wir uns als Geschäftsführung stärker mit den individuellen Bedürfnissen und Lebensrealitäten unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern beschäftigen.

Damit wir die durch unternehmensWert:Mensch angestoßenen Verbesserungen auch weiter aktiv fortsetzen können, haben wir ein Innovationsteam gegründet, genannt „E-Team“. Hier werden neue Dinge entwickelt, Projekte geschrieben und weitere Maßnahmen definiert. Mitarbeitende aus verschiedenen Unternehmensbereichen erhalten hierfür ein Zeitkontingent während der Arbeitszeit, das Mitwirken geschieht auf freiwilliger Basis. Alle im Unternehmen wurden gefragt und in das Team eingeladen. Auch wenn es mittlerweile ein festes Team gibt, sind weiterhin alle gefragt, sich mit ihren Ideen einzubringen. Wir sind sehr zufrieden mit den Veränderungen und bisherigen Ergebnissen.


Was glauben Sie, hat in Ihrem Unternehmen zum Erfolg der Beratung beigetragen?


Wirklich alle individuell mitzunehmen, das ist auch für mich das Erfolgsrezept. Von uns in der Geschäftsleitung bis zum Hausmeister und zur Reinigungskraft haben wir jede und jeden erreicht und beteiligt. Das wurde vor allem durch die sehr gute und qualifizierte Beratung ermöglicht.  
Das neue, gemeinsam formulierte Leitbild haben wir alle verinnerlicht und es wird von allen mitgetragen. Eine Identifikation der Belegschaft mit dem Unternehmen wünschen sich viele - in unserem Fall ist es jetzt wirklich so. Dadurch, dass alle in dem Prozess eingebunden waren, arbeiten wir nun besser, effektiver und zufriedener. Besonders, weil wir nun offen miteinander kommunizieren.

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